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An Tag 209 des 365-Tage-Minimalismus-Projektes geht ein Döschen mit Creme, ein paar Notenblätter und ein Warnlicht für’s Fahrrad, bei dem es natürlich sehr viel Sinn macht, es zu besitzen, wenn man kein Fahrrad hat. 🙄
Minimalismus – Tag 209
Das oberste Notenblatt ist der Bachchoral „Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit“, z. B. hier auf Youtube anzuhören.
Früher konnte ich mit Musik ganz abschalten, ob durch aktives Hören oder selber Machen. Nachdem ich jedoch so lange schon beruflich laufend mit schlimmen Schicksalen konfrontiert bin und natürlich auch selbst immer mehr an Lebenserfahrung gewinne, ist es manchmal schwer, solche Werke überhaupt anzuhören.
Wieso soll ich Gottes Barmherzigkeit preisen, wenn in manchen Ländern seit jeher z. B. vergewaltigte Frauen öffentlich getötet werden, um die Täter zu schützen? Was ist daran barmherzig? Dass der arme Täter sich nun nicht mehr mit seiner Tat auseinandersetzen muss, weil irgendein ein Dorfrat – rein zufällig natürlich ebenfalls aus Männern bestehend – entgegenkommend den Tod des Opfers beschließt? Dass der Täter beim nächsten Mal genauer weiß, wie er vorzugehen und was er zu sagen hat, damit das Opfer als Verantwortliche dasteht? Dass es mich persönlich nicht betrifft, weil Gott entschieden hat, dass ich auf einem anderen Flecken der Erde geboren wurde?
Barmherzigkeit ist für mich etwas anderes und wenn sie von Gott kommen soll müsste sie doch überall sein.
