JedeR Deutsche soll durchschnittlich 10.000 Dinge besitzen

Kristina Kral #133 Heftschienen Klinkenstecker Aufhängevorrichtungen
#133 Heftschienen Klinkenstecker Aufhängevorrichtungen

 

An Tag 133 des 365-Tage-Minimalismus-Projektes gehen ein Klinkenstecker, Aufhängevorrichtungen und ein weiteres Päckchen Heftschienen.

Minimalismus – Tag 133

Die Heftschienen werden nicht mehr gebraucht, da ich in den letzten Monaten die Gewohnheit abgelegt habe, jedes Schriftstück und jeden Beleg im Original aufheben zu wollen. Dies für den Fall, dass man vielleicht doch einmal irgend etwas im Original wieder brauchen könnte. Das kam bisher nie vor 🙄 🤷🏼‍♀️

Kristina Kral #133 Heftschienen Klinkenstecker Aufhängevorrichtungen
#133 Heftschienen Klinkenstecker Aufhängevorrichtungen

Solche geringwertigen, aber potentiell für sich nützlichen Gegenstände wie sie auf dem Bild sind, tragen mE sehr dazu bei, dass der bzw die Deutsche durchschnittlich diese 10.000 Dinge besitzt, die uns in so ziemlich jeder Minimalismus-Reportage nachgesagt werden.

Ich habe noch nie viel besessen, auch deswegen, weil mein Einkommen nie hoch war, aber 10.000 Dinge DURCHSCHNITTLICH konnte ich mir nicht vorstellen als ich es zum ersten mal hörte, auch nicht, wenn ich an meine gut verdienenden Bekannten dachte, die gerne konsumieren.

Wenn man aber bedenkt, dass auf diesem Bild schon zwanzig Dinge sind, nämlich 14 Heftschienen, fünf Aufhängevorrichtungen und ein Klinkenstecker, dann erscheint die Zahl 10.000 gar nicht mehr so unwirklich.

Man braucht nicht einmal viel Geld dafür ausgeben – der Kram auf dem Foto kostet neu vielleicht sieben Euro – aber das ist dann genau das, was lange erst einmal nutzlos in den Schubladen, Boxen, und Körbchen daheim rumliegt.

Nach 2.189 Gegenständen war Schluss

In einem Spiegel-Artikel aus 2018 wird über die BWL-Studentin Judith Gebbe berichtet, die einmal versucht hat, zu zählen, wie viele Gegenstände sie besitzt. Bei Gegenstand 2.189 hat sie aufgehört zu zählen. In dem Artikel steht, dass sie zum Beispiel ganze sechs Scheren hat.

Ich hatte vor Kurzem ja auch noch eine überflüssige Schere und ich kann mich gar nicht erinnern, wann diese zweite eben dazu kam, weil das Bewusstsein gar nicht dafür da war. Da mussten erst ein paar unliebsame Umzüge mit Mini-Budget, Recherche und diverse Beispiele von anderen her, um ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.

Aber warum jetzt zwei Scheren oder mehr? Wozu 50 Kleiderbügel, wenn man auf manchen gar nichts (mehr) hängt? Wieso zehn Schüsseln wenn ich in zehn Jahren nie mehr als fünf Gäste auf einmal hatte? Weil sie vielleicht in diesen Packungsgrößen verkauft werden und die überflüssigen Dinge vielleicht irgendwann mal gebraucht werden könnten? Das sollte kein abschließendes Kriterium für die Dinge und damit die Verantwortung sein, die zu mir gehören.

Packungsgrößen. Fehlendes Bewusstsein. Ganz sicher nicht.

Judith Gebbe ist in der Konsequenz ihres Zähl-Projektes zu der Auffassung gekommen, dass bewusster Konsum sie zufriedener macht. Es braucht auch meines Erachtens keine bestimmte Anzahl von Dingen oder eine möglichst kleine Anzahl von Dingen, um zufrieden und effektiv zu sein; es bedarf lediglich der Entfernung von Dingen, die man nicht braucht.

Kristina Kral blog Zitat - Minimalismus bedeutet nicht nichts zu haben sondern keinen Ballast mit sich zu tragen.
Zitat – unbekannt

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