Gedicht | Schiller: Hoffnung

Friedrich Schiller Statue
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Von Friedrich Schiller.

Hoffung

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben,
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren,
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

Friedrich Schiller Statue
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2 thoughts on “Gedicht | Schiller: Hoffnung

  1. Ja, die Hoffnung sieht immer Voraus und in die Ferne
    und überwindet das hier und jetzt
    Nun aber hofft der Böse wie der Gute,
    aber worauf sollten wir hoffen?
    Wieso nicht auf ein herrlicheres Leben
    in Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit gegründet in Liebe,
    denn die Moral der Geschichte von der Hoffnung
    ist die Liebe, die der Liebe Gottes.
    Bist du jedoch dieser Hoffnung würdig? Bist du es?

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