Kleiderspenden für Flüchtlinge

Kristina Kral #24 verfärbtes Tank Top
#24 Tanktop

 

Gegenstand #24 ist ein Tanktop.

Tschüss, Tanktop!

Gegenstand #24, der meinen Besitz im Rahmen des 365-Tage-Projektes verlässt, ist dieses Tanktop. Ich denke, ich habe es vor etwa zehn Jahren zu einem reduzierten Preis von nicht mehr als zehn Euro gekauft und zum Schluss nur noch zum Schlafen getragen. Wenn man das Bild vergrößert, erkennt man eine leicht rötliche Verfärbung des Stoffes am Bund um den Hals.

Kristina Kral #24 verfärbtes Tank Top
#24 verfärbtes Tank Top

Diese Verfärbung wäre m. E. ein Ausschlusskriterium dafür, dass die Stellen, die in Deutschland ankommende Flüchtlinge erstausstatten, also mit Notwendigkeiten wie z. B. Kinderwägen und Kleidung versorgen, annehmen würden.

(Da ich weiß, dass zum Weitertragen ungeeignete Textilspenden auch noch zu Hilfsstoffen in der Industrie werden können, werde ich auch solche alte Kleidung in die Altkleidercontainer geben.)

Als ich z. B. im deutschen Deggendorf ehrenamtlich tätig war, habe ich die Flüchtlinge und Spender immer an die Kleiderkammer der Caritas Deggendorf vor Ort verwiesen.

Es gab damals auch Berichte und Beschwerden darüber, dass manche Personen mit ihren Kleiderspenden wieder abgewiesen wurden, weil sie zu zerschlissen seien. Es gab ein Überangebot an Kleiderspenden und diverse Normen, die einen bestimmten Standard vorsehen und den erfüllte die geflickte und – auch für mich persönlich noch absolut tragbare Kleidung – scheinbar nicht.

Standard für Flüchtlinge

Für Senioren, die die Kriegszeit noch selbst miterlebt haben, muss es absolut unverständlich erscheinen, wie in ihrem Land fremde Afrikaner, die ansonsten mit Deutschland überhaupt nichts zu tun haben, standardmäßig mit Versicherungen, Essen, sauberem Trinkwasser, Taschengeld, Kleidung, Kinderwägen, etc. ausgestattet werden, während sie hilflos erleben mussten, wie ihre Angehörigen an der großen Kriegsnot teilweise elendig Grunde gingen.

Wie bizarr muss es da auf einen Senior oder eine Seniorin wirken, dass er oder sie mit der gut gemeinten Spende von „zu geflickter“ und „zu ausgewaschener“, aber noch funktionaler Kleidung weggeschickt werden, weil sie nicht dem heutigen Standard für die Flüchtlinge entspräche. Oft haben solche Kriegszeugen ihr Leben lang weiterhin bescheiden gelebt; die Kleidung, die sie spenden wollten, hätten sie selbst noch getragen.

Kuscheltierspenden an Kinderheime

Auch habe ich in der Vergangenheit etwas hinsichtlich gespendeter Stofftiere und Spielzeuge gelesen, die den dem Jugendamt unterstellten Kindern und Jugendlichen gewidmet sind; die müssen auf Grund von diversen Hygiene- und Sicherheitsstandards vor der Ausgabe an die Mündel so gereinigt und überprüft werden, dass die Ämter von Sachspenden abraten, weil der Aufwand zu unverhältnismäßig wäre.

Wie denken da SeniorInnen darüber, die in der Kriegszeit mit Stöcken im Sand gespielt haben, weil an Spielzeug nicht zu denken war?

(Leider finde ich diese Berichte, die ich damals gelesen habe, nicht mehr, werde aber die Augen offen halten, um sie vielleicht doch noch verlinken zu können.)

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